Fallout 3

Nach dem erfolgreichen Remake von Colonization, habe ich mich jetzt wieder an die Fortführung eines Klassikers gewagt.

Ladescreen aus Fallout

Ladescreen aus Fallout

In Fallout 3 bespielt man ein postnukleares Szenario im zerstörten Osten der USA. Als Verstoßener Bewohner einer Vault (riesige Bunkeranlagen, welche nach der Zerstörung der Welt versiegelt wurden). Streift man auf der Suche nach seinem Vater durch das Ödland und die Ruinen Washingtons. Nach 20 Stunden Spielzeit kann ich aber sagen, dass dieser Hauptplot nicht das einzige ist, was man im Spiel erlebt. Vielmehr kann man in viele Nebenquests oder weitere eigene Plots abzweigen. Für jede Aufgabe gibt es meist mehrere Lösungswegen und oft gibt es Quests die miteinander im Konflikt stehen. Die erste Entscheidung muss man z.B. direkt in der ersten Siedlung im Ödland treffen – lässt man die Siedlung durch eine blindgegangenen Atombombe zerstören und sammelt Karma-Punkte bei den bösen Fraktionen inkl. Questbelohung in Form eines Apartment im Herzen der hiesigen Mafia-zemtrale. Oder entschärft man die Gefahr und rückt näher an die helle Seite? Das ist nur ein Beispiel wie man ein Szenario im Spiel meistern kann. Im Laufe des Spiels wird man sich durch diese und ähnliche Entscheidungen in drei Richtungen entwickeln: böse, neutral und gut. Bei allen drei Wegen ist es möglich, das Spiel durchzuspielen.

Fallout 3 schafft in der Umsetzung den wichtigen Spagat zwischen Neuerung und Altbewährtem. Vollkommen überarbeitet wurde die Spielersicht. Die ISO-Sicht wurde gegen eine Ego- und Third-Person-View umgetauscht. Die eingesetzte Havok-Engine wird wie im Rollenspiel Oblivion eingesetzt, welches beim Gamedesign Pate stand. Das S.P.E.C.I.A.L. – System, welches die Grundliegenden Charakterattribute wie Stärke, Ausdauer etc. regelt ist 1:1 übernommen worden. An und für sich gut denn das Prinzip stammt aus dem bekannten Pen&Paper-Spiel Dungeons&Dragons und war in den ersten Teilen bereits sehr gut „abgeschrieben“ und umgesetzt worden.

Überarbeitet und angepasst wurde das Kampf-System. War in Fallout 1&2 der Kampf noch ein Rundenbasierter, so ist in Fallout3 der Kampf in Echtzeit. Der Kampf lässt sich mit Hilfe des V.A.T.S.-Zielsystems pausieren um mit, sich regenerierende, Aktionspunkte bestimmte Trefferzonen des Feindes anzuvisieren. Dabei werden Kritische Treffer besonders hervorgehoben und in Zeitlupe dargestellt.

Ein großes Manko des Spiels ist die Kürzung der deutschen Version. Die Deutschen bekommen, wie immer, kein Blut zu sehen. Angeblich soll es hier aber einen Blutpatch geben mit dessen Hilfe auch die deutsche Version Splatter-Effekte bekommt ;). Der ist auch bitter nötig, denn das Ambiente geht stark verloren, wenn ich einen Feind mit einer miniatombombe umnuke und dieser nur schlicht umkippt oder Leichen welche im Original von Wildtieren zerfleddert wurden da liegen, als wären sie gerade erst eingeschlafen. Jaja….alle Computerspieler sind Pychopaten und potentielle Armokläufer…

Die Atmosphäre ist einer der wichtigsten Aspekte des Spiels, so wurde der dunkle Humor der ersten Teile sehr gut übernommen und das 50er-Jahre-Design der Vorgänger wurde hervorragend in der neuen 3D-Welt fort geführt.

Alles in Allem ist Fallout3 ein fesselndes Rollenspiel, welches mir auch langfristig einen Haufen Spielespaß bringen wird.